Im Schuljahr 2020/21 werden in Vorarlberg laut den Eröffnungsberichten insgesamt
9.237 Schülerinnen und Schüler in einer ganztägigen Schulform (389 Gruppen)
betreut. Das sind fast 860 Kinder mehr als im letzten Schuljahr. Insgesamt gibt
es in Vorarlberg 76 verschränkte Ganztagesklassen. Das sind gleichviele wie im
Jahr zuvor. Zur besseren Steuerung der GTS wurden Zielgrößen anhand eines Ausbauplanes für Vorarlberg festlegt, wonach bis zum Schuljahr 2022/23 30 Prozent der Schülerinnen und Schüler von 6 bis 15 Jahren eine schulische ganztägige Betreuung in Anspruch nehmen. Um diesen schulischen Ausbau zu erreichen, werden den Schulerhaltern Mittel aus dem Bildungsinvestitionsgesetz für die Verbesserung der schulischen Infrastruktur und für den Einsatz von qualifiziertem Personal zur Verfügung gestellt. „Im laufenden Schuljahr beträgt die Quote bereits 29,1 Prozent, wir sind also auf einem guten Weg“, sagte Schöbi-Fink.
Verbesserte Rahmenbedingungen
Gemeinsam mit seinen Partnern arbeitet das Land an der Verbesserung der Rahmenbedingungen, beispielsweise durch die Gründung der Schulischen Assistenz und Freizeitbetreuung GmbH. Hier wurde eine Möglichkeit zur Anstellung von Personen, die im Freizeitteil einer GTS eingesetzt werden (etwa Lehrpersonen oder FreizeitpädagogInnen), geschaffen. Die Anstellung von Freizeitpersonal soll ab dem kommenden Schuljahr (2021/22) erstmals möglich sein. Auch die Pädagogische Hochschule Vorarlberg hat ihr Fort- und Weiterbildungsprogramm entsprechend erweitert. Seit dem Wintersemester 2020/21 wird auf Anregung des Landes Vorarlberg der Hochschullehrgang „Freizeitpädagogik“ in berufsbegleitender Form angeboten.
Gemeindeverband steht hinter dem Ausbau
Letztlich entscheidet der Schulerhalter (in der Regel anhand des festgestellten Bedarfs), welches Betreuungsmodell (ganztägige Schulform im getrennter oder verschränkter Form, außerschulische Mittags-, Nachmittags- bzw. Ferienbetreuung) am jeweiligen Schulstandort angeboten wird. Der Vorarlberger Gemeindeverband steht für den Ausbau der ganztägigen Schulformen, um eine gute und nachhaltige Lösung für alle Kinder in Vorarlberg zu schaffen, betonte Gemeindeverbandspräsidentin Andrea Kaufmann: „Mit den ganztägigen Schulformen sehen wir eine Chance, dass alle Kinder mit annähernd gleichen Chancen ihren Bildungsweg gehen können. Nur so ist das Leitziel des Landes Vorarlberg, chancenreichster Lebensraum für Kinder und Jugendliche zu werden, auch erreichbar.“ Um ein flächendeckendes Angebot gewährleisten zu können, ist es aus Sicht des Gemeindeverbands sehr wichtig, dass bei diesen Entwicklungen die Bedürfnisse von kleineren Schulstandorten gut berücksichtigt werden.